Selbstbefreiung

„Freiheit ist ein Gut, dessen Dasein weniger Vergnügen bringt als seine Abwesenheit Schmerzen.“ (Jean Paul)

Eine der wesentlichsten Voraussetzungen für Bewusstseinsbildung, spirituelles Wachstum und tiefgreifenden Wandel besteht darin mit dem Schmerz und der Angst vor dem Ungewissen, der Veränderung Frieden zu schließen. Ohne Veränderung gibt es keine Entfaltung oder Entwicklung und Zeiten der Transformation zu durchlaufen ist halt oft keineswegs angenehm. Veränderung bedeutet natürlich auch das Vertraute in Frage zu stellen und unser oft ungesund  ausgeprägtes Bedürfnis nach Sicherheit, Bequemlichkeit und Kontrolle zu hinterfragen.

Wenn wir frei sein wollen, müssen wir aber unsere selbst geschaffenen Mauern einreißen, aus unserem Käfig, der oft nicht mal golden glänzt, sondern eher einem Kerker gleicht, ausbrechen. Wir müssen unsere Ketten ablegen, die bereits tief ins Fleisch schneiden, aber genau vor diesem Schritt haben viele Angst, weil er sehr oft, gleich einer Geburt, äußerst schmerzhaft sein kann. Sich aber mit dem Schmerz der Wandlung, der Neugeburt vertraut zu machen, um sich wie der Phönix zum mutigen und stolzen Fluge zu erheben, ist notwendig für unser Wachstum. Und selbst wenn uns das bis ganz tief im Inneren erschüttert, weil genau dort der Ursprung des wahrscheinlich früh entstandenen Schmerzes liegt und ganze Seinsschichten aus Angst erzittern, müssen wir, zentriert in uns verweilend, uns genau diesem Beben stellen und dem Schmerz ins Auge blicken, bis zu seiner Quelle vordringen, um herausfinden wo alles seinen Ursprung nahm. Diese Konfrontation mit sich selbst, dieses mutige Hinschauen und noch viel mehr Hinfühlen, ist aber für viele so angsteinflößend, dass sie dem Schmerz und der Angst lieber ein ganzes Leben lang unter größtem Aufwand aus dem Weg zu gehen versuchen. Und so wird ihr gesamtes Denken, Fühlen und Verhalten, ja ihre ganze Persönlichkeit, ihr Leben zu einer Art von Schutzpanzer, einem Käfig, der diesen Schmerz vermeiden, abwehren und sie auch vor weiteren schmerzhaften Erfahrungen beschützen soll. Das skurrile daran ist, dass sie so den Schmerz in sich gefangen halten und sich so gleichzeitig selber einsperren.

Wahrer Wachstum kann aber nur geschehen, wenn man sich diesem Schmerz stellt, um zu heilen, Altes loszulassen, Bürden abzulegen und die so lange verdrängten Anteile der eigenen Persona heimzuholen. Ansonsten wird der im Inneren tiefsitzende Schmerz, der Splitter im Fleisch und die Angst in der Seele das in den Schatten Verbannte ewig ins Licht drängen lassen, um geheilt zu werden, wobei diese Versuche oft unschöne Dramaturgien kreieren, und so führt das Resonieren mit anderen Schattenkindern oft noch viel tiefer ins Dunkel … (inspiriert von M. A. Singer, Ein Weg der Befreiung)

Das muss aber nicht so sein und es gibt einige gute Wege zu sich selbst, deren Beschreitung vlt. zuerst etwas mühsam ist, aber die Belohnung dafür ist immens. Meditation, Achtsamkeitstraining oder besser eine Bewusstseinsschulung, Teile-, Gefühls-, Körper- & Atemarbeit sind alles wichtige Schritte für diesen Pfad zur Befreiung, die wir in unseren Retreats stimmig vereinen, wo wir uns gemeinsam auf diese mutige, uns selbst befreiende Reise in die Innenwelt begeben.

Komm, sei mit dabei und werde frei ☺

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